Stars

Wortn und drängen nimmt's Dirndl in Kauf,
wal heit tritt do ihr Lieblingsband auf
und sie is wirklich live dabei -
hupft aufgeregt vorn in da erschtn Reih.

Und bold's die Buabm auf da Bühne siacht,
kreischt's, dass as schei z'sammenziacht.
„We love you“ plärrn dei ins Publikum -
do folln die Mentscha reih'nweis um.

So hot is Dirndl die holbe Nocht
bewusstlos im Sanitätszelt verbrocht.
Da Papa klopft sie auf die Stirn:
Mensch, wia deppert is dei Dirn.

Nur a Gscher mit so an Frotz,
i geh lieba auf'n Fuaßbollplotz,
do hoatzt ma grod die Stimmung oan,
is Publikum is insa zwölfta Monn.

Da Papa kippt a etla Bier
und schreit und plärrt ols wia,
dass do da eigene Verein regiert,
is G'sicht is voll mit Foarb oangschmiert,

er ziagt si's Hemd aus fürn Verein,
dass die Spüler nou vül besser sein.
Und schiaßt sei Fuaßbollgott a Tor,
is er im Himml obm, der Noarr!

Nur die Mama in ihrer Bescheidenheit
bleibt am Bodn zu jeder Zeit,
steht fest und selbstbewusst im Lebm,
tuat wenig nehman und vül gebm.

Kimmt dann da Papa b'soffn hoam,
hot sie an Wunschtraum, ganz an kloan:
Sie war gern wenigstens da Bettvorleger
va die Zillertoler Schürznjäger!

Robert Sedelmaier, April 2006